Am 03. Juli 2020 steht im Bundestag das Kohleausstiegsgesetz auf der Tagesordnung. Das Gesetz soll die Empfehlung der 2018 eingesetzten Kohle-Kommission umsetzen. In diesem mit Intransparenz und Lobbyismus durchzogenen Prozess wurde sich auf das Abschalten aller Kohlekraftwerke bis 2038 geeinigt.
Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und nicht radikale Umweltveränderungen loszutreten, müssen wir unsere gesamten (Netto-)Emissionen bis spätestens 2035 auf null senken. Von anderen C02-Schleudern ganz zu schweigen, ist schon allein deshalb 2038 viel zu spät.
Außerdem sieht das Gesetz vor, die abgeschalteten Kapazitäten durch neue fossile Gaskraftwerke zu ersetzen. Das nimmt Raum, der von erneuerbaren Energien gefüllt werden könnte.
Außerdem ist geplant die Kraftwerksbetreiber mit 4,3 Mrd. Euro zu entschädigen, für zumeist uralte Kraftwerke, welche sowieso bald unrentabel und von selbst vom Netz gegangen wären.
Dadurch wirkt es nicht wie Kohleausstiegs-, sondern wie ein Kohleverlängerungsgesetz. Das viele Geld für alte Kraftwerke sollte man lieber den Menschen geben, die ihre Arbeit verlieren und den Strukturwandel befördern.
Kohleausstieg 2038 bedeutet, dass weitere 18 Jahre lang Dörfer verschwinden, Menschen ihre Heimat verlassen müssen und weiterhin Wälder Tagebaugruben weichen. Außerdem werden weitere 18 Jahre Quecksilber und viele weitere Schadstoffe aus den Kohlemeilern die Gesundheit von Menschen verschlechtern und Deutschland wird auch zukünftig auf irrsinnige Kohleimporte aus Russland, Kolumbien und Australien angewiesen sein.
Deshalb fordern wir einen Kohleausstieg bis spätestens 2030, wie es andere europäische Saaten vormachen. Zusätzlich zum Ausstieg brauchen wir einen Einstieg in erneuerbare Energien in Form einer massive Förderungen, um Solar- und Windenergie ausreichend ausbauen zu können. Denn statt Kohle Gas zu verbrennen, ist keine Alternative, wenn man den Planeten erhalten will, wie wir ihn kennen.
Etwas zu tun ist nicht schwer. Redet darüber mit Freunden oder eurer Familie davon und schreibt einen Nachricht an euren Abgeordneten oder Abgeordnete. Helft mit Zukunft zu gestalten. Schließt euch den zahlreichen Protesten gegen das Kohlegesetz an und kommt am Freitag, den 03.06., um 17 Uhr auf den Marktplatz zu unserer Fahrraddemo und schließt euch anschließend der Critical Mass an.
Kohleausstieg im europäischen Vergleich:
2022: Frankreich, Schweden
2025: Österreich, Irland, Italien, Großbritannien
2029: Finnland, Niederlande
2030: Dänemark, Portugal, Spanien
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2038: Deutschland