Bio-Lebensmittel

Bio-Lebensmittel sind toll, aber viel zu teuer. Deshalb nichts für mich. Stimmt das wirklich???

Das Argument vieler Bürger*innen, Bio-Lebensmittel seien schlicht zu teuer und deshalb nichts für die „breite Masse“ basiert auf drei Denkfehlern:

Erstens wird oftmals ausgeblendet, dass konventionelle „Billig-Lebensmittel“ durch die weitreichende globale Zerstörung der Umwelt und die Anheizung des Klimawandels „versteckte“ Kosten mit sich bringen, welche (zukünftig) gesamtgesellschaftlich getragen werden müssen. Somit werden diese entstehenden Zusatzkosten einfach umgewälzt.

-Zweitens werden konventionelle Großbetriebe (auch in der EU) immer noch massenhaft staatlich subventioniert. Diese Lebensmittel werden also unter ihrem eigentlichen Wert verkauft, was den „Marktwettbewerb“ deutlich verzerrt. Dieses Preisdumping lässt arme Bäuerinnen und Bauern im globalen Süden noch mehr verarmen!
(Staatliche Subventionen sind übrigens auch ein Beispiel dafür, wieso es den oft gepriesenen „freien Markt“, der sich selbst regelt, gar nicht in der Realität existiert.)

-Drittens wird oft vergessen, dass der Stellenwert für Nahrung in Deutschland rapide gesunken ist. Kaum jemand ist hierzulande bereit, für qualitativ hochwertiges und gesundes Essen den Preis zu bezahlen, den es verdient. Dies ist ein Problem der allgemeinen Wertschätzung von Lebensmitteln, welches sich auch in unserer perversen „Wegwerfgesellschaft“ widerspiegelt. Lebensmittel und deren Erzeuger*innen sollten wieder die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen und wieder einen größeren Teil des Einkommens ausmachen.
Das senkt gleichzeitig auch den Konsum von überflüssigen Luxusprodukten, wie die „allerneusten“ technischen Geräte, Mode oder Autos.

Würden also konventionelle Lebensmittel nicht mehr „unfair“ subventioniert werden und würde man die versteckten Kosten (CO2-Kompensation, Wiederaufforstung, Humusaufbau, faire Löhne für den Erzeuger…) auf die Produktpreise aufrechnen, so würde die augenscheinliche Differenz zwischen konventionellen und ökologischen Lebensmitteln wahrscheinlich verschwinden (oder sich möglicherweise sogar umkehren).

Dass es trotzdem einen Teil der Bevölkerung gibt, der leider auch in Deutschland so stark unter Armut leidet, dass es kaum möglich ist, die gesamte Familie derzeit mit Bio-Lebensmitteln zu versorgen, ist ein Umstand, der gesamtgesellschaftlich sozial und fair gelöst werden sollte. Dieser Umstand hat außerdem eine Vielzahl andere Gründe.

Jede*r kann also jeden Tag durch den bewussten Konsum von (regionalen) Bio-Lebensmitteln eine zukunftsfähige Welt mit gestalten und immer mehr Menschen dazu motivieren, dies auch zu tun!

Wir fordern die Abschaffung unfairen Preisdumpings durch Subventionen von landwirtschaftlichen Großbetrieben und dagegen die Subvention kleiner Ökobetriebe, das Aufrechnen „versteckter“ Kosten auf konventionelle Lebensmittel und der Schritt-für-Schritt Umstieg auf Bio-Lebensmitteln von Großkantinen, Mensen und sonstigem Catering!

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