Statement zum 9. Oktober

Vor genau einem Jahr lief ein rassistischer, antisemitischer, verschwörungsmythologischer Rechtsextremist durch die Straßen von Halle, um rechten Terror auszuüben. Erst wollte er einen Anschlag auf die Synagoge durchführen, scheiterte dabei und lief in einen Döner-Laden, um dort muslimische Menschen zu töten. Beide Versuche, seiner rassistischen Gesinnung freien Lauf zu lassen, scheiterten, weshalb er verzweifelt zwei Bürger*innen der Stadt ermordete. Jana L. und Kevin S. wurden an diesem 9. Oktober Opfer des Attentats und viele weitere sind betroffen.

Dieser Terror in unserer Stadt hat uns alle stark betroffen, auch wenn klar war, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis wieder rassistische und antisemitische Morde verübt werden. Die Entwicklung in unserer Gesellschaft und das Erstarken rechter Kräfte haben dazu geführt, dass Rassismus, Antisemitismus und rechter Terror wieder zum Alltag in unserem Leben werden. Diese Entwicklung dürfen wir nicht hinnehmen. Wir dürfen nicht zuschauen, sondern müssen aktiv etwas gegen diese Entwicklung tun. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis rechter Terror wieder zu Morden führen wird. Letzte Ereignisse in Hamburg haben gezeigt, dass gewaltsamer Antisemitismus weiter vorhanden ist.

Auch wenn an diesem 9. Oktober in Halle keine jüdischen Menschen umgebracht oder verletzt wurden, so hatte der Täter jedoch das Ziel einen Anschlag auf eine Synagoge auszuüben und hätte so 50 jüdische Menschen ermorden können.

Für uns ist es klar, wir dürfen solche Taten nicht zulassen, unsere Augen nicht vor rechtem Terror verschließen, sondern müssen ihn klar bekämpfen.

Wir stellen uns klar gegen jede Form von Faschismus, Antisemitismus, Rassismus und rechten Terror.

Ein Jahr nach dem Anschlag ist es wichtig, allen Opfern und Betroffenen zu gedenken, Solidarität zu zeigen, aber auch aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen.

Solidarität mit der jüdischen Gemeinde! Gegen jeden Antisemitismus!

In Gedenken an Jana und Kevin
Fridays for Future Halle