#NoMorePillePalle – Hört auf die Wissenschaft!

Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am 20.02. in Halle sein, um den neuen Leopoldinapräsidenten einzuweihen. Dies bietet zweifachen Anlass auf die Straße zu gehen.

Erstens ist die Klimapolitik, die von der Bundesregierung unter Leitung von Frau Merkel vollzogen wird, eine Katastrophe und steuert uns auf die größte anthropogene Krise zu. Die Politik nimmt unsere Forderungen viel zu wenig ernst und blockiert weiterhin ausreichende Maßnahmen gegen den Klimawandel. Die Bundesregierung nimmt ihre Verantwortung als Vorbild für andere Staaten nicht wahr und hält an unwirtschaftlichen, klimaschädlichen und konventionellen Energiequellen fest.

Der Kohlekompromiss ist gebrochen, denn im Sommer soll in Nordrheinwestfalen ein neues Steinkohlekraftwerk in Betrieb genommen werden. Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist fast zum Erliegen gekommen. Durch lächerliche Maßnahmen, wie das Klimapäckchen werden wir die Klimakrise nicht lösen können. Es wird Zeit, dass die Bundesregierung ihre Verantwortung wahrnimmt und die Forderungen der zahlreichen Klimagerechtigkeitsbewegungen, wie auch uns, umsetzt. Wir brauchen einen Wandel und dieser muss jetzt beginnen.

Auf der anderen Seite steht die Wissenschaft, die von der Politik weiterhin erfolgreich ignoriert wird, stattdessen richten sich die Verantwortlichen lieber nach der Wirtschaft und den Interessen von Konzernen, welche ständig unsere Umwelt zerstören.

Am Donnerstag, den 20.02.2020 kommen diese beiden Gründe zusammen, da Frau Merkel, als Oberhaupt der Regierung, auf die nationale Akademie der Wissenschaften trifft. Die Leopoldina vertritt als wissenschaftliche Einrichtung auch die Einstellung, dass der Kurs der Regierung in die falsche Richtung führt und dass es endlich Zeit wird ausreichend zu handeln.

Auch die Politik muss erkennen, dass der Klimawandel die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist und auch dementsprechend handeln.

Darum gehen wir gemeinsam mit anderen Klimagerechtigkeitsbewegungen am 20.02. auf die Straße. Wir demonstrieren für eine bessere Klimapolitik und für ein Wahrnehmen der wissenschaftlichen Erkenntnisse von den Politiker*innen, damit endlich in einem zukunftsfähigen Maß gehandelt wird.

Außerdem wollen wir an dem Tag auch ein Zeichen gegen den Hass und die Hetze gegen Fridays for Future und für eine solidarische Gesellschaft setzen. Durch den Klimawandel werden soziale Ungerechtigkeiten verschärft, weshalb ein starker gesellschaftlicher Zusammenhalt wichtig ist. Faschismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und sonstige Diskriminierung haben in einer solchen Gesellschaft nichts zu suchen. Aufgrund der vielen Vorkommnisse und der Diffamierung von Rechts, muss Fridays for Future sich erneut öffentlich gegen den Hass positionieren.

5 Kommentare zu „#NoMorePillePalle – Hört auf die Wissenschaft!

  1. Mein Mann und ich wollten eigentlich zur Demo kommen, da uns der Naturschutz sehr am Herzen liegt. Wir waren im November auch dabei. Leider muss ich hier und auf Eurer Facebookseite so etwas lesen wie:
    “Außerdem stehen wir für eine tolerante, bunte und diskriminierungsfreie Gesellschaft ein.”
    Schade, dass Ihr als Organisatoren, die Demo für Eure persönlichen Anliegen missbrauchen wollt. Nicht jeder ist jung und links wie Ihr! Wir und unsere Bekannten sind über 50 und eher konservativ (SPD-Wähler, nie CDU!), und können mit solchen “Antifa”-Sachen eher nichts anfangen. Ihr als Organisatoren habt auch die Verpflichtung für den Umweltschutz. Schließt bitte keine Teile der Bevölkerung aus!

    PS: Ich traue mich diese Bemerkung gar nicht auf Facebook zu posten, da ich Angst habe von linken Studenten aus ganz Deutschland angefeindet zu werden. Da hatte ich weniger Angst in der DDR meine Meinung zu sagen. Schon schlimm, wenn links und rechts die Meinungsfreiheit so zerstören.

    Vielen Dank für Euer Engagement! Macht weiter, aber bleibt verliert das Ziel nicht aus den Augen!
    Ulrike

    1. Liebe Ulrike,

      Wir sehen uns gezwungen uns für eine tolerante, bunte und diskriminierungsfreie Gesellschaft und gegen rechts einzusetzen, weil wir immer öfter von Rechtsextremen angepöbelt, beleidigt oder im Netz abgegriffen werden. Außerdem ist es ein selbstverständliches Anliegen und nicht zwangsweise links, wenn man sich für Toleranz und eine bunte Gesellschaft einsetzt. Auch die SPD hat solche Grundsätze und verurteilt Rassismus, Rechtsextremismus und sonstige Diskriminierung. Ich verstehe nicht, warum ihr das als Grund seht, nicht mehr zur Demo zu kommen.

      Viele Grüße
      Max
      FFF OG Halle

  2. Ich verstehe das schon. Sie will einfach nicht für eine “bunte Gesellschaft”, Multikulti und offene Grenzen demonstrieren. Auch ich bin nicht rechts (in letzter Zeit wähle ich sogar immer Grün wegen den Umweltschutz!), aber auch ich würde nie für oben genannten Sachen vor dem Karren spannen lassen. Ich bekomme Angst, wenn ich dubisthalle.de oder die MZ lese (irgendwas über Migranten im negativen Sinne steht da immer drin – ja, ich weiß, das ist nur ein kleiner Teil davon, aber wenn Du erst mal älter wirst, wird das bei Dir nicht anders sein). Außerdem heißt “bunte Gesellschaft” und offene Grenzen: Wir ziehen den ärmeren Ländern Ihre Fachkräfte ab, damit diese bei uns für wenig Geld die Altenpflege übernehmen oder Straßen bauen – aber gerade in diesen Ländern brauchen sie diese Fachkräfte viel mehr als bei uns. Dieses Argument hat mir übrigens eine grüne Politikerin gesagt.
    Ihr werdet viel mehr Erfolg haben, wenn Ihr die viel beschworene Mitte aktivieren könnt! Bleibt beim Naturschutz. Gerade den heimatverbundenen Älteren ist Naturschutz sehr wichtig! Holt diese mit ins Boot! Die Jugend hat immer schon demonstriert (das ist auch gut so), aber wenn die Politiker sehen, dass auch ihre Klientel demonstriert, dann wird sich was bewegen! Politiker denken an Wählerstimmen!
    Und das beste Mittel gegen die rechte Anfeindung ist immer noch, zu zeigen, dass Ihr die Bevölkerung hinter euch habt. Liefert bitte den Gegnern keine Argumente um Euch als “linke Spinner” Randgruppe zu diskreditieren, dass schadet dem Umweltschutz stark.
    Viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

    1. Wir werden im Plenum mal darüber sprechen. Vielen Dank für eure Meinungen. Konstruktive Kritik hat für uns große Bedeutung, weil wir eine Bewegung sind, die sich auch ständig wandelt.

      Viele Grüße
      Max

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